"Elende Schindmähre", titulierte Martin Luther die Stadt Wittenberg bei seiner Ankunft vor genau 500 Jahren im September 1508. Sein Wegbegleiter Philipp Melanchthon beklagte die beschränkten Geister, mit denen er Umgang pflegen musste. Das sollte sich in kürzester Zeit gewaltig ändern. In Wittenberg vereinten sich unter der Obhut Friedrich des Weisen die großen Denker jener Zeit. Hier konzentrierte sich das geistige und weltliche Leben. Von hier ging ein Fanal aus, das nicht nur die Kirche Roms aus den festen Ankern riss, sondern letztlich eine Zeitenwende entzündete, vom Mittelalter in die Neuzeit: die Reformation.