Anfang der 90er Jahre kam beim suedpfälzischen Herxheim eine jungsteinzeitliche Siedlung ans Licht. Die Funde gaben den damaligen Archaeologen Raetsel auf: sie fanden von Menschenhand bearbeitete Schaedeldaecher und Skelettteile, die darauf schliessen liessen, dass die Leichen verstuemmelt worden waren.
Waren es die Ueberreste eines Massakers unter Steinzeitmenschen? Oder war hier Kannibalismus im Spiel? Fragen, die erst jetzt beantwortet werden koennen, weil die damalige Archaeologin unter tragischen Umstaenden ums Leben kam.
Das neolithische Dorf bei Herxheim war ueber Jahrtausende besiedelt. Offensichtlich kamen die Menschen von weit her, um hier ihre Toten ein zweites Mal rituell zu bestatten. Das wuerde die zerschlagenen Knochen erklaeren.
Ein einzigartiger Befund, der in der mitteleuropaeischen Jungsteinzeit ohne Beispiel ist. Wissenschaftler vieler Fachgebiete arbeiten an der Auswertung der Funde. Utz Kastenholz dokumentiert die laufende Ausgrabung, besucht die Spezialisten in ihren Labors und stellt das Museum in Herxheim vor. Nachgestellten Szenen der Bestattungs- Rituale lassen den Totenkult unserer Vorfahren lebendig werden.