Der ueber eine Milliarde Kilometer von der Erde entfernte Titan ist der groesste Saturn-Mond. Er liefert moeglicherweise die Antwort auf einige der Fragen, die sich im Zusammenhang mit der Entstehung des Lebens auf der Erde stellen. Die Entsendung der Cassini-Huyghens-Sonde zum Titan ist die bisher bedeutendste interplanetare Mission. Sieben Jahre lang reiste die Doppelsonde durch das Sonnensystem zum Titan, jenem natuerlichen Satelliten, der unserem Planeten in vielerlei Hinsicht ähnelt. Der Auftrag der Sonde bestand darin, Proben auf der verdeckten Seite vom Titan zu entnehmen. Die ersten Nahaufnahmen vom Saturn und seinen vielen Monden wurden Anfang der 80er Jahre von Voyager 1 auf die Erde gefunkt. Aber der Mond Titan blieb ein Geheimnis. Zwar besitzt er eine Atmosphäre ähnlich der Erde, doch ist er zudem in einen orangefarbenen Schleier gehüllt, den die Kameras der Voyager-Sonde nicht zu durchdringen vermochten. Den Forschern war also klar, dass sie wiederkommen mussten. Im Ergebnis eines einzigartigen Gemeinschaftsprojektes der NASA, der ESA und der Italienischen Raumfahrtagentur wurde 1997 die Doppelsonde Cassini-Huyghens ins All geschickt. Kostenpunkt: 3,2 Milliarden Dollar. Gesteuert wurde sie vom Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena/Kalifornien. Jean Pierre Lebretton vom European Space Research & Technology Centre (ESTEC) ist Projektwissenschaftler bei der ESA. Nach sieben Jahren erreichte die Sonde Saturn. Auf ihrer komplizierten Reise machte sie aus Gruenden der Schwerkraft einige Umwege - zweimal ueber Venus und je einmal ueber Erde und Jupiter. Diese waren erforderlich, damit Cassini-Huyghens die noetige Geschwindigkeit erreichte, um bis ans Ziel zu gelangen. Als sie sich im Juli 2004 Saturn naeherte, stand noch ein gefaehrlicheres Manoever bevor: die Durchquerung der Saturn-Ringe. Zu Weihnachten 2004 schliesslich wurde die europaeische Huyghens-Sonde erfolgreich von der Muttersonde Cassini abgekoppelt und ging auf Titan-Kurs. Route und Landepunkt waren sehr genau berechnet.