Der Dachs ist ein scheuer Waldbewohner, den man fast nie zu Gesicht bekommt. Tagsüber schläft er in seinem Bau und wenn er nicht schläft, ist er damit beschäftigt, was zu fressen zu finden. Paula möchte das Tier mit dem schwarz-weiß gestreiften Gesicht endlich genauer kennenlernen und fährt deshalb mit Jens, einem Förster in den Böhmerwald. Dort lebt Václav. Er ist ein bekannter tschechischer Tierfilmer, der gerade einen kleinen Dachs großzieht. Doch bevor Paula ihn kennenlernen darf, zeigt ihr Jens erst mal einen großen Dachsbau, in dem mehrere Tiere leben. Gemeinsam erkunden sie den Bau und Paula lernt, dass die unterirdischen Räume des Dachses „Kessel“ und der Eingang in den Bau „Einfahrt“ heißt. Oft zieht auch ein Fuchs in einen Dachsbau ein. Er bewohnt allerdings andere Kessel als die Dachse. Jens hat Obst und Maiskolben mitgebracht, die Paula vor dem Bau auslegt. Dann legen sie sich auf die Lauer. Und tatsächlich: da kommt ein Dachs, schnappt sich einen Maiskolben und verschwindet damit in seinem Bau. In dem ist es immer warm, auch im Winter, weil der Dachs eine raffinierte Bioheizung hat. Und dann endlich fahren Paula und Jens zu Václav und seinem kleinen Dachs. Paula staunt, wie schnell er sich in die Erde graben kann. Im nächsten Frühjahr wird der Dachs wieder ausgewildert und deshalb geht Václav mit ihm regelmäßig im Wald spazieren. Hier gräbt er nach Engerlingen und Würmen. Damit ist er die ganze Zeit beschäftigt, wie Paula feststellt. Am liebsten frisst der Dachs übrigens Regenwürmer. Davon kann er ein Kilogramm am Tag verspeisen. Das sind 200 dicke, fette Regenwürmer. Ganz schön viel für so einen kleinen Kerl.