Am 8. September 1955 fliegt Konrad Adenauer nach Moskau. Der Kanzler will die letzten deutschen Kriegsgefangenen heimholen und mit der Sowjetunion über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen sprechen. Aber es geht, wie Thomas Fischer in seiner Dokumentation zeigt, um mehr: In Adenauers Maschine ist eine Luftbildkamera der US Air Force versteckt, die kurz vor Moskau Aufklärungsfotos von Stellungen für neuartige Flugabwehrraketen machen soll. Das jedenfalls behauptet Dino Brugioni, der damals bei der Luftbildauswertung des US-Geheimdienstes CIA tätig war. Konrad Adenauer im Dienst der CIA? Kaum zu glauben und doch spricht viel dafür. Denn sollten die sowjetischen Lenkwaffen tatsächlich funktionieren, dann hätte sich damals eine eklatante Sicherheitslücke im US-Konzept der Abschreckung aufgetan. Die Luftbilder waren also durchaus eine Frage der nationalen Sicherheit der USA.