Am 13. Dezember 1943 erschossen deutsche Soldaten der 117. Jaegerdivision in einer "Vergeltungsaktion" die maeaennliche Bevoelkerung der griechischen Provinzhauptstadt Kalavrita (zwischen Patras und Korinth gelegen), der umliegenden Doerfer und die Moenche des Klosters Agia Lavra in einer Massenexekution. Nach griechischen Angaben wurden an diesem Tag cirka 500 Personen liquidiert, unschuldige Menschen, Jugendliche, vom 12. Lebensjahr bis zu Greisen. Der aelteste war ueber 90 Jahre alt, nur Frauen und Kinder wurden verschont. Kalavrita steht stellvertretend fuer eine bestimmte deutsche Vergangenheits- bewaeltigung. Auch und gerade nach 60 Jahren steht kaum etwas ueber dieses Massaker in unseren Geschichtsbuechern. Nur in wenigen kulturpolitischen Reisefuehrern wird dem Griechenlandreisenden fluechtig ueber dieses Ereignis berichtet. Grund genug, vom Massaker in Kalavrita neu zu berichten. Obwohl von den Verantwortlichen, die die Exekution befohlen und durchgefuehrt haben, nach dem bisherigen Stand der Recherchen keiner mehr lebt oder aufzufinden ist, gibt es in Kalavrita selbst noch Ueberlebende und Zeitzeugen. Jedes Jahr am 13. Dezember, dem Jahrestag des Massakers, ziehen alle Bewohner Kalavritas in einer grossen Prozession von der Stadt hinauf, zum nahe gelegenen Huegel, dort wo die Exekution stattgefunden hat. Bis heute hat die Bundesrepublik Deutschland die geforderten Reparationszahlungen der griechischen Opfer nicht anerkannt, noch gab es grosse finanzielle Unterstuetzung und Wiedergutmachung fuer das erlittene Unheil.