Es gebe keine Belege fuer die historische Existenz Mohammeds und der Koran sei nicht Offenbarung Gottes. Mit diesen aufsehenerregenden Thesen hat der Muensteraner Islamologe Muhammad Kalisch daher nicht nur islamische Verbuende gegen sich aufgebracht, sondern zugleich auch fuer Irritationen in der islamischen Oeffentlichkeit gesorgt. Kalisch, der Widersprueche zwischen archaeologischen Daten und islamischen Quellen feststellt, kommt zu dem Schluss, dass es sich bei der islamischen Geschichtsschreibung um Heilsgeschichte handelt mit keinem oder geringem historischen Kern. Ressentimentgeleitete Mutmassungen, wie konservative Kreise vorwerfen oder der Versuch, den Islam dem historisch-kritischen Ansatz zu unterziehen? Was bleibt vom Islam uebrig, wenn Mohammed nicht gelebt hat und der Koran nicht Gottes Offenbarung ist? Welche Folgen hat der wissenschaftliche Streit fuer die Entwicklung des Islam in Deutschland? Darueber diskutieren in "horizonte" der forschrittliche Korandeuter Oemer Oezsoy, Stiftungsprofessor fuer islamische Religion und Mohammed Sven Kalisch.