Routiniert zerlegt der 14-jaerige Chassa die Kalaschnikoff seines Vaters. "Immer wenn er geschossen hat, gibt er sie mir danach", meint er stolz. Dann spielt Chassa mit anderen Kinder "Ausweiskontrolle" - in einer Kriegsruine mitten in Grosny, Tschetschenien. Gleich nebenan wuehlt die Tschetschenin Sazita im Schutt und klopft mit ihren Söhnen Ziegelsteine. 20 Euro umgerechnet erhalten sie für tausend Steine, ein moerderischer Job in der sengenden Sonne. Doch von dem Erloes geht die Hälfte an einen Beamten der Bezirksverwaltung. Schmiergeld, damit er sie gewaehren laesst. Korruption, Noetigung, Erpressung, Mord - das sind die Spielregeln in der kleinen Kaukasusrepublik Tschetschenien, ein lukrativer Schauplatz für Raubritter aller Art. Anarchie ist Geschaeftsgrundlage.