Am 9. September 1990 erhalten sechs Regimenter russischer Fallschirmjaeger den Befehl zur Eilverlegung nach Moskau - in voller Kampfausruestung und mit scharfer Munition. Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow ist nicht informiert. Die Fallschirmjaeger beziehen strategische Stellungen rund um die Hauptstadt. Sinn und Auftraggeber des geheimen Aufmarschs bleiben jahrelang im Dunkeln. Ein Militaersprecher erklaert, die Soldaten seien lediglich zur "Kartoffelernte" beordert worden. Tatsaechlich aber handelt es sich um ein brisantes Manoever hochrangiger Gorbatschow-Gegner aus Militaer und Geheimdienst. Sie halten das sowjetische Ja zur deutschen Wiedervereinigung fuer falsch. Nur drei Tage nach der Truppenverlegung steht die Unterzeichnung des Zwei-plus-vier-Vertrags an, mit dem Moskau der deutschen Einheit zustimmt. Einige der Drahtzieher von 1990 werden ein Jahr spaeter unter den Putschisten sein, die Gorbatschow im August 1991 drei Tage lang gewaltsam festsetzen. ZDFHISTORY untersucht, wie real die Umsturzgefahr schon im September 1990 war - und welche Konsequenzen ein frueherer Putsch gegen Gorbatschow fuer den Prozess der Wiedervereinigung gehabt haette.