Neue Medikamente werden vor ihrer Zulassung nicht nur an Tieren, sondern auch an Menschen erprobt. Doch welche Risiken nehmen die Versuchspersonen auf sich, die diese Arzneimittel einnehmen? Darüber will die aufschlussreiche Untersuchung im geschlossenen Milieu der Pharmaindustrie aufklären. Klinische Arzneimitteltests sind langwierig und kostspielig. Vor ihrer Marktzulassung werden die später in der Apotheke erhältlichen Medikamente in Tierversuchen und anschließend in klinischen Versuchen am Menschen auf ihre Wirksamkeit und Unbedenklichkeit erprobt. Aufgrund der steigenden Kosten solcher Versuche und wegen der schwindenden Bereitschaft der Menschen, an solchen Tests teilzunehmen, verlagern Arzneimittelfirmen seit Jahren einen Großteil der klinischen Versuche in Schwellenländer wie Indien und China sowie nach Lateinamerika und Osteuropa. Doch wird dort auf die Einhaltung der Versuchsprotokolle und ethischen Regeln zum Schutz des Menschen geachtet? Sind die Ethikkommissionen dieser Länder wirklich von der Lobby der Pharmaindustrie unabhängig? Und wird die Wirksamkeit der Medikamente tatsächlich nachgewiesen? Filmemacher Paul Jenkins hat in Indien recherchiert. Hier stellen klinische Tests für westliche Firmen einen potenziellen Markt von jährlich 1,5 Milliarden Euro dar. Er zeigt, wie die Versuchspersonen angeworben und eingesetzt werden, prangert die zuweilen fragwürdige Vorgehensweise der Pharmabranche an und beleuchtet die oft verheerenden und mitunter auch tödlichen Folgen für die Patienten. Aussagen von Versuchspersonen und deren Hinterbliebenen, Wortmeldungen von Verfechtern der medizinischen und wissenschaftlichen Ethik, von unabhängigen Sachverständigen und Mitarbeitern der Pharmaindustrie fügen sich zu einem aufschlussreichen Bild.