Jahrzehntelang sorgte das Geschäft mit der Erotik für klingende Kassen. Das Produkt “Sex” galt als krisensicher und hochprofitabel. Doch inzwischen leiden auch Bordelle, Pornofilmproduzenten und Sexarbeiterinnen unter der Finanzkrise. Die schlägt aufs Gemüt und dämpft die Lust. Grund hierfür ist nicht nur die Geldknapppheit der Kunden. Die Konkurrenz liegt auch im Internet. Inzwischen gibt es sogar Rabattschlachten im Rotlichtmilieu. Etablierten Bordellen machen Hausfrauen, die sich im gewerblichen Bereich versuchen und Prostituierte aus Osteuropa, die branchenübliche Preise unterbieten, Gäste abspenstig. Pornoproduzenten leiden vor allem unter der Konkurrenz im Internet. Illegale Downloads und kostenlose Ware aus den Tauschbörsen des World Wide Web machen Erotikanbietern das Leben schwer. Die Folge: Umsatzeinbußen. Gravierend sind die Auswirkungen auf die Erotikbranche: Der ehemalige Milliardenmarkt ist eingebrochen, die Preise sinken und in Hamburg hat sich die Zahl der Prostituierten in den letzten zehn Jahren fast halbiert. Das Business kämpft ums Überleben. Die Sexdienstleister müssen reagieren: Eine Hamburger Hurenplattform versucht Interessenten via “Ero”- Navigationssystem ans Ziel ihrer Wünsche zu bringen. Zusätzlich sollen Spezialangebote wie Happy Hour Kunden binden. Selbst Branchenriesen wie die Beate Uhse AG sehen Handlungsbedarf und ändern ihr Verkaufskonzept: weg vom Schmuddelimage, hin zum Einkaufserlebnis durch Wellness und Lifestyle für Frauen und Paare.