Im Berliner Haus des Rundfunks startete das erste regelmäßige Fernsehprogramm der Welt. Der “Deutsche Fernsehrundfunk” sendete neun Jahre lang. Im ersten Fernsehjahr gab es nicht mehr als 50 Empfangsgeräte. Die Reichweite war anfänglich noch auf Berlin und Umgebung beschränkt. Die meisten Zuschauer erreichte das junge Medium in eigens eingerichteten Fernsehstuben: 30 Zuschauer konnten auf zwei Geräten, deren Bildschirmgröße gerade mal 18 x 22 Zentimeter betrug, fernsehen. Hitlers Fernsehen bot Unterhaltung und Propaganda. Zu sehen gab es Wochenschauen und aktuelle Bildberichte sowie Übertragungen von Musikstücken, Einmann-Darbietungen von Kleinkünstlern und Filmausschnitte. Das Programm war eine Mischung aus Kino, Varieté und Rundfunk. Das Interesse am Fernsehen wuchs, als 1936 die Olympischen Spiele “live” übertragen wurden: das erste Fernseh-Großereignis. Mit Ausbruch des Krieges wurden die Berliner Fernsehstuben für die Lazarettbetreuung genutzt und ab Frühjahr 1943 war das Fernsehprogramm nur noch Soldaten zugänglich. Die publizistische Wirkung des Fernsehens im Nationalsozialismus blieb freilich recht gering – zu wenige Menschen konnten das Programm empfangen. Das Fernsehen als Massenmedium gab es in Deutschland erst nach dem Krieg.