Einer der größten Publikumserfolge der Nachkriegsjahre erzählt das Schicksal der Klavierbauerfamilie Alt vom Niedergang der österreichisch-ungarischen Monarchie bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.
"Der Engel mit der Posaune" erzählt das Schicksal der Klavierbauerfamilie Alt vom Niedergang der österreichisch-ungarischen Monarchie bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Im Zentrum der Handlung steht die Ehefrau des Klavierproduzenten Hans Alt, die Jüdin Henriette Alt. Als die Gestapo sie verhaften will, stürzt sich Henriette aus dem Fenster - noch ehe ihr Sohn Hermann, ein fanatischer Nazi, eingreifen kann. Der Film spart die Kriegsjahre aus und stellt den Nationalsozialismus in einer fatalistischen Blickweise als eine Art Naturgewalt dar, die über Österreich hinweggefegt ist. Karl Hartls erste Regiearbeit nach zehnjähriger Pause gab den Stars der Wien-Film, Paula Wessely und Attila Hörbiger, die Möglichkeit, sich vom NS-Regime zu distanzieren: Durch ihren Selbstmord als österreichische Jüdin entnazifizierte sich Paula Wessely gewissermaßen selbst. Das österreichische Publikum honorierte die »Rehabilitierung des Österreichertums« (Franz Antel), indem es Engel mit der Posaune zum besten Film des Jahres erkor. (Maria Fritsche)