Bad Ischl im Sommer 1910, der exklusive Kurort der österreichisch-ungarischen Monarchie erwartet den Besuch Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit, der Erzherzogin Marie-Antionette. Für eine weitere Sensation und Gerede ganz anderer Art sorgt der Modearzt Dr. Franz Duhr, der einem schwangeren jungen Mädchen nach einem Selbstmordversuch “geholfen” haben soll. Dr. Duhr kümmert sich nicht um das Getuschel der Leute, obwohl er Patienten verliert. Duhrs Frau Viola hält tapfer zu ihm. Ein junger Aristokrat, Graf Vanin, steht in dieser Zeit noch hinter Dr. Duhr. Vanin, dem auch Viola sehr sympathisch ist, stellt seinem Freund ein kleines Schlösschen als Klinik zur Verfügung. Just an dem Tag, als die Erzherzogin Marie-Antoinette in Ischl eintrifft, eröffnet Dr. Duhr das Schlösschen Theresienhof als Heim für ledige Mütter. Ein neuer Schock für die feine Gesellschaft in Ischl! Ausgerechnet der siebenjährige Prinz Franz wird Patient im Theresienhof. Nach einer schwierigen Operation heilt ihn Dr. Duhr von einem langjährigen Leiden: Dr. Arzt wird daraufhin geehrt und zum Professor befördert und kurz darauf weiß bald der ganze Ort, warum und wie Dr. Duhr damals dem schwangeren Mädchen geholfen hatte: Er hatte seinerzeit das junge Mädchen überreden können, das Baby zur Welt zu bringen und selbst die wirtschaftlichen Voraussetzungen dafür geschaffen. Viola ist zutiefst verletzt: Wochenlang hat er sie gegen die Sticheleien und offenen Schmähungen der “Mitbürger” kämpfen lassen – einen verzweifelten Kampf, den er jederzeit mit nur einem Wort hätte beenden können, eine seelische Grausamkeit und Arroganz, die unverzeihlich ist und sie in die Arme eines anderen zu treiben droht.