Der Druck auf den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan wächst. Der Korruptionsskandal setzt dem Image der Regierungspartei zu. Bei einer Großrazzia waren mehr als 50 Regierungsnahe festgenommen worden. 16 davon befinden sich jetzt in Untersuchungshaft. Türkischen Medienberichten zufolge sollen Anhänger von Erdogans einstigem Weggefährten Fetullah Gülen für den Skandal verantwortlich sein. "In diesem Staat gibt es Netzwerke, die für diesen Trick missbraucht worden sind", sagte der Ministerpräsident. "Doch wir haben dieses Spiel durchschaut. Genauso wie wir auch die Proteste im Gezi-Park vereitelt haben, werden wir jetzt dieses Spiel vereiteln." Kurz nach den Verhaftungen hatte der türkische Innenminister Muammar Güler, dessen Sohn ebenfalls festgenommen worden war, führende Polizeibeamte entlassen. Die Opposition warf anschließend der Regierung vor, die Ermittlungen zu behindern und forderte den Rücktritt der drei umstrittenen Minister für Inneres, Wirtschaft und Umwelt.