Die junge Münchnerin Alice Sara Ott tourt als Pianistin mittlerweile durch die ganze Welt. Für Griegs Klavierkonzert kehrt sie an den Ort zurück, an dem alles begann, sie ihre ersten großen Konzerte gab und viele Preise gewann: den Herkulessaal der Residenz in München. Erstmals musizierte sie am 15. und 16. Januar 2015 mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Am Pult stand ein skandinavischer Landsmann Griegs: der Finne Esa-Pekka Salonen. Ein Paukenwirbel und ein starker Orchesterakzent bilden den Auftakt zu Edvard Griegs Klavierkonzert a-Moll op. 16. Während seiner Studienzeit in Leipzig hörte Grieg Clara Schumann ein Klavierkonzert ihres Mannes spielen und war hellauf begeistert. Für Robert Schumann hegte er zeitlebens eine große Verehrung. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sein Werk hinsichtlich der melodischen Substanz und der gewagten harmonischen Verbindungen Ähnlichkeiten mit dem a-Moll Klavierkonzert Schumanns aufweist. Außerdem sind, für Grieg symptomatisch, durch das ganze Stück hindurch immer wieder Anklänge an die reiche Volksmusiktradition Norwegens herauszuhören, der er sich gerne bediente. Bald nach der Uraufführung 1869 begutachtete Franz Liszt, der bedeutendste Pianist seiner Zeit, das Werk und zeigte sich enthusiastisch. So ging es auch dem Publikum. Heute gehört es nicht nur zu den wichtigsten Werken Edvard Griegs, sondern ist auch eines der beliebtesten Klavierkonzerte überhaupt. Regie: Elisabeth Malzer Redaktion: Sabine Scharnagl Solist: Alice Sara Ott