Im Juni/Juli 1967 ging das Ensemble der Staatsoper Hamburg auf Tournee und besuchte das kanadische Montreal im Rahmen der Weltausstellung sowie New York. Neben sechs modernen Werken (u.a. "Jenufa", "Mathis der Maler") erklang auch der "Freischütz", der "in den Vereinigten Staaten so gut wie unbekannt war" (Liebermann). Um einen "Stilbruch" zu den modernen Opern zu vermeiden, wurde Webers Werk konzertant aufgeführt. Der Erfolg dieses Tourneekonzepts war groß: Die Eintrittskarten handelte man zu Schwarzmarktpreisen. Im August 1967 wurde die erste von insgesamt 13 Opern für das Fernsehen produziert. Im Auftrag des NDR übernahm die Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft Inszenierungen aus der Staatsoper in ihrer Originalbesetzung. Regisseur Joachim Hess passte die Bühnenfassung den Erfordernissen des Fernsehens an. Der "Freischütz" entstand im Januar/Februar 1968 als dritter Film. Rolf Liebermann sah einen unschlagbaren Vorteil des Opernfilms - trotz der Befürchtung, Musikfreunde vielleicht vom Gang in das eigene Stadttheater abzuhalten: "Es ist eine wichtige und merkwürdige soziologische Erfahrung, wenn man statt zwei- bis dreihunderttausend Zuschauern in mehreren Jahren einige Millionen auf einen Schlag erreicht. [...] Viele Leute werden durch das Fernsehen überhaupt erst mit der Welt der Oper bekannt gemacht." Eine Aufführung der Hamburgischen Staatsoper, Philharmonische Staatsorchester Hamburg. Der Chor der Hamburgischen Staatsoper. Dirigent: Leopold Ludwig. Inszenierung: Joachim Hess. Regie: Rolf Liebermann. Besetzung: Max - Ernst Kozub; Agathe - Arlene Saunders ; Kaspar - Gottlob Frick; Samiel - Bernard Minetti; Kuno - Toni Blankenheim; Brautjungfer - Regina Marheineke; Ännchen - Edith Mathis; Ottokar - Tom Krause; Kilian - Franz Grundheber; Ein Eremit - Hans Sotin.