Vor 300 Jahren sollte der Alchemist Johann Friedrich Böttger für August den Starken Gold machen, was ihm natürlich nicht gelang. Dafür erfand er in Meissen das weiße Gold: Porzellan. Das europäische Porzellan wurde eine Erfolgsgeschichte. Heute ist vom einstigen Glanz der deutschen Porzellanindustrie nicht mehr viel übrig geblieben. Überall in Franken und Thüringen ist der Niedergang zu spüren. Tausende verloren ihren Arbeitsplatz. Jüngere Leute geben oft kaum noch Geld aus fürs Geschirr, kaufen lieber billige Massenware. Doch auf anderen Gebieten setzt sich Böttgers faszinierender Werkstoff immer mehr durch: Es gibt kein Handy ohne winzige keramische Teile, Hüftgelenke aus Porzellan haben einen Siegeszug um die Welt angetreten, Porzellankronen sind heute teurer als Goldzähne.