Im Laufe des Jahres 1942 stellen die Nazis ihre Vernichtungslager fertig. Chelmno, Belzec, Sobibor, Treblinka, Majdanek – und Auschwitz. Hier sollen die fast drei Millionen polnischer Juden ausgerottet werden – zusammen mit allen Juden Westeuropas, derer die Nazis habhaft werden können. Gleichzeitig mit den Vernichtungslagern entsteht im besetzten Polen eine ganze Industrie, die nur darauf ausgelegt ist, das Hab und Gut der Ermordeten zu Geld zu machen. Mit diesem Geld wird unter anderem die Maschinerie des Holocaust selbst gespeist. Konkret bedeutet das: die Juden werden gezwungen, ihre eigene Ermordung zu finanzieren. Die Ermordung selbst ist gekennzeichnet von unbeschreiblicher Grausamkeit. Während die Gefangenen in die Umkleideräume und dann in die Gaskammern gebracht wurden, mussten alle, die nicht bis zu den Gaskammern laufen konnten auf der Laderampe warten. Dann, nachdem die meisten bereits in den Gaskammern getötet worden waren, wurden sie an die Verbrennungsgruben gezerrt, wo sie erschossen wurden. Getötet wurden die Schwächsten. Kranke und Verletzte, Alte, Bewusstlose, Kinder, die ihre Eltern verloren hatten. Wie effizient die Tötungsmaschinerie funktioniert, sieht man daran, wie wenige Juden die Vernichtungslager der Nazis überlebt haben. In Belzec wurden bis zu 500.000 Juden vergast – nur sieben Menschen konnten fliehen. Nur zwei Überlebende des Vernichtungslagers Chelmno sind bekannt – mindestens 152.000 Menschen starben hier. 52 Menschen überlebten das Vernichtungslager Sobibor, 250.000 starben hier. In Treblinka starben über 900.000 Menschen – knapp 100 haben überlebt.