Mascagni - Cavalleria rusticana - Kaufmann, Monastyrska, Thielemann; Salzburg 2015 (ORF 2)Live zeitversetzt von den Salzburger Osterfestspielen: CAVALLERIA RUSTICANA. Erstaunlicherweise war diese veristische Oper noch nie bei den Osterfestspielen zu erleben, obwohl sie inhaltlich doch starken Bezug zu den hohen katholischen Feiertagen nimmt. Christian Thielemann eröffnet mit dieser Neuproduktion am 28. März 2015 seine dritte Saison als Künstlerischer Leiter. Mit der Inszenierung und der Gestaltung des Bühnenbilds wurde Philipp Stölzl beauftragt. Er ist einer der meistgefragten Regisseure seiner Generation und hat sich sowohl mit Opernproduktionen, als auch mit Spielfilmen und Musikvideos einen Namen gemacht. Er hat in Cavalleria Rusticana viele kafkaeske Elemente entdeckt und setzt die unheilvolle sizilianische Liebes-Geschichte, die mit einem Ehrenmord endet, in einer düsteren, farblosen Holzschnitt-Ästhetik um. Diese Ästhetik zitiert die Welt der Arbeiter im Italien der 1920er-Jahre im Neorealismus und bewegt sich damit ganz in der Textur des Verismo. Von der sonst gängigen Bühnenlösung eines sizilianischen Dorfplatzes hat sich Philipp Stölzl bewusst entfernt und ein filmisch erdachtes Konzept umgesetzt. Die Kostüme stammen von Ursula Kudrna. Jonas Kaufmann, der wohl zu den begehrtesten Tenören unserer Zeit zählt, führt eine hochkarätige Besetzungsliste an. Er kehrt - nach seinem Don José in Bizets Carmen (2012) - für die neue Produktion der Cavalleria als Turiddu zu den Osterfestspielen Salzburg zurück und gibt damit gleich auch ein Rollendebüt. In den weiteren Rollen glänzen Liudmyla Monastyrska als Santuzza, Annalisa Stroppa als Lola, Stefania Toczyska als Lucia und Ambrogio Maestri als Alfio. Barbara Rett führt durch die zeitversetzte Live-Ausstrahlung, die Bildregie für die Co-Produktion von UNITEL, ORF, ZDF und 3sat liegt in den bewährten Händen des Altmeisters Brian Large.