TrutzFür das Aufbegehren gegen bestehende Spielregeln und moralische Anschauungen der älteren Generation - ein natürliches Vorrecht der Jugend - ist in der jungen DDR kein Platz. Trutz und Stani, enge Freunde und wie ihre Altersgenossen im Westen scharf auf die Musik der Beatles und schnelle Motorräder, erfahren alle Formen der subtilen Beeinflussung, des sanften Drucks und der handfesten Drohungen, als sie es wagen, eines Tages mit den nagelneuen Jeans aus einem Westpaket von Stanis Vater in der kleinstädtischen Abiturschule zu erscheinen. Die Affäre um die Hosen, die eine Weltanschauung vertreten, wächst sich zum Machtkampf zwischen der Direktorin Steiner und den beiden Jungen aus. Die Steiner, bei den Nazis im KZ gesessen und von der Gerechtigkeit der neuen Sache fest überzeugt, will Stani und Trutz, der auch der Freund ihrer Tochter Brigitte und vielleicht sogar zukünftiger Schwiegersohn ist, zunächst nur mit pädagogischer Konsequenz von einem Irrweg abbringen. Aber als die Schüler keine Einsicht zeigen, muss sie stärkeren Druck ausüben, um nicht ihr Gesicht zu verlieren. Sie verweigert ihnen die Teilnahme an den Abiturprüfungen. Unnachgiebig auch gegen die Bitten ihres Freundes und Kollegen Steffen, der versucht, das Schlimmste zu verhindern, erzielt sie schließlich einen Teilerfolg. Stani übt vor der Klasse Selbstkritik und wird zu den Prüfungen zugelassen. Die Freundschaft zwischen Trutz, Stani und Brigitte zerbricht, das vertrauensvolle Verhältnis der Steiner zu ihrer Tochter bekommt einen empfindlichen Riss. Trutz produziert mit dem Kleinunternehmer Hoffmann Jeanshosen für die Volkswirtschaft, bis ihn auch hier der lange Arm der Macht erreicht.