Das Kind der Tod und die WahrheitDas Bild ging um die ganze Welt: Ein Vater kauert hinter einem Betonfass, schuetzend den Arm um seinen kleinen Sohn gelegt. Er versucht, sich und sein Kind zu retten. Die tragische Szene wird gefilmt von einem Kameramann des franzoesischen Fernsehkanals France 2. Weltweit ist zu sehen, wie Mohammed Al-Durah, der zwoelfjährige Palästinenserjunge, an der Netzarimkreuzung in Gaza in den Armen seines Vaters stirbt, Opfer eines moerderischen Schusswechsels zwischen Palaestinensern und israelischen Soldaten. Aber stimmt die Geschichte? Oder sind die westlichen Medien Opfer palaestinensischer Propaganda geworden? Ist die spektakuläre Szene eine Faelschung?
Erste Zweifel an der schlichten Wahrheit formulierte die ARD-Dokumentation "Drei Kugeln und ein totes Kind - Wer erschoss Mohammed Al-Durah?" (2002). Die akribische Recherche zeigte damals, dass nahezu ausgeschlossen ist, dass israelische Soldaten das Kind am 30. September 2000 erschossen. Was damals noch fuer heftige Angriffe gegen die ARD sorgte, ist mittlerweile allgemein akzeptiert. Demnach waeren Palaestinenser verantwortlich für den Tod des kleinen Jungen. Doch vielleicht ist die wahre Geschichte noch viel unglaublicher: Wurde Mohammed Al-Durah ueberhaupt erschossen? Die Zweifel jedenfalls an der Authentizitaet der Szene sind so schwerwiegend, dass kuerzlich ein Gericht in Paris urteilte, es sei zulaessig, von einer Faelschung zu sprechen. Sollten also tatsaechlich jene Recht behalten, die seit Jahren behaupten, dass es sich um eine reine Propagandainszenierung handelt, dann waere dies einer der groessten Medienskandale - mit ungeheuerlichen Folgen. Wegen dieser Szene haben Menschen getoetet und sind Menschen gestorben. Auch Al Kaida nutzt die Bilder - in einem Rekrutierungsvideo im Internet.