Juden & Muslime. So nah. Und doch so fern! (1/4)Juden & Muslime. So nah. Und doch so fern! (1/4)
(1): Gründen, beginnen: 610 - 721
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Zu Beginn des 7. Jahrhunderts erfolgte die Geburt einer neuen monotheistischen Religion, die des Islams. Innerhalb eines Jahrhunderts brachte die junge Religion ein Gebiet von Persien bis Spanien unter ihren Einfluss, war sie doch auch mit einem weltlichen Machtanspruch verbunden. Was bedeutete diese Verbreitung für die Millionen Nicht-Muslime, die in diesem riesigen Reich lebten? Die meisten Polytheisten konvertierten zum Islam, die Völker des Buchs - Juden und Christen also - erhielten den Status von "dhimmi", der sie gegenüber den Moslems je nach Ort und Epoche unterschiedlich stark schlechter stellte. Doch sie waren frei, ihre Religion weiter auszuüben.
Ungeschönt und ohne jede Parteinahme präsentiert diese Dokumentarreihe eine Chronologie der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte von Juden und Moslems: das harmonische Zusammenleben im Bagdad der abbasidischen Kalifen, im Andalusien der Umayyadenherrscher und im Osmanischen Reich, aber auch schmerzvolle Episoden wie den Konflikt zwischen den jüdischen Stämmen Medinas und dem Propheten Mohammed und das von Moslems verübte Massaker an den Juden von Granada im Jahr 1066. Dass sich Juden und Moslems als Gegner gegenüberstehen, ist eine gerade einmal 150 Jahre alte Entwicklung. Sie nimmt ihren Ursprung bei den ersten Versuchen westlicher Einflussnahme im Nahen Osten und lässt sich bis zum Beginn der Zweiten Intifada im Herbst des Jahres 2000 weiterverfolgen. Auch die Entstehung des Zionismus und des arabischen Nationalismus trugen ihren Teil dazu bei, die Bande zwischen Juden und Moslems zu zerreißen. Grafische Animationen, Fotografien und Archivaufnahmen veranschaulichen die Erläuterungen zahlreicher international angesehener Forscher, Akademiker und Historiker.