Märkische Chronik (DDR 1983–1989) 4 - Die Schicksalsboten1941. Mutter Kleinert stirbt an einem Herzanfall, dennoch bekommt Hannes keinen Heimaturlaub von der Front. Während der Beisetzung tobt ein Unwetter, so dass Wilm und Anna die einzigen Trauergäste bleiben. Von der Front kommt die Nachricht, dass Hannes und Edwin, der Sohn der Gutsfrau, gemeinsam an einem Frontabschnitt vor Moskau kämpfen. Die Gutsfrau macht indes keinen Hehl daraus, dass ihr ein Mann fehlt und dass Wilm diese Rolle ersatzweise übernehmen soll. Dazu fühlt Wilm sich jedoch nicht berufen.
Briefträger Dreibrot, dessen Frau nach der Todesnachricht ihres Sohnes Wölfchen in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert wurde, ist der Schicksalsbote im Dorf. Er bringt den Leuten die Post ihrer Angehörigen von der Front, darunter oft Vermisstenanzeigen und Todesnachrichten. Dreibrots Frau wird für immer in der Anstalt bleiben müssen. Käthe Wunderlich, ebenfalls Postangestellte, kümmert sich deshalb um den alleinstehenden Mann und beschließt von einem Tag auf den anderen, mit ihm zusammenzuleben. Auf einer seiner Posttouren hört Dreibrot die Schreie einer Frau. Rita, die seit zwei Jahren Witwe ist, bringt dort in aller Heimlichkeit ein Kind zur Welt. Niemand wusste von ihrer Schwangerschaft. Als Vater kommt Bürgermeister Keller in Betracht, das Kind wird jedoch tot geboren. Auch Käthe erwartet ein Kind. Trotz der Wirren der Zeit freuen Dreibrot und sie sich auf das gemeinsame Kind. (Text: MDR)