Tatort Schimanski 26 (235) Unter BrüdernUm einen außergewöhnlichen Fall der Amtshilfe geht es in dem 1990 gedrehten WDR-Tatort ”Unter Brüdern”, der in Koproduktion mit dem Deutschen Fernsehfunk entstand. Ein Mord in Verbindung mit illegalem Kunsthandel führt - kurz nach Öffnung der Mauer - zu ersten Ost-West-Kontakten auf kriminalistischem Gebiet. Schimanski und Thanner ermitteln gemeinsam mit ihren populären Kollegen Fuchs und Grawe aus Berlin-Ost: Gemälde aus DDR-Besitz, die im Zuge der Devisenbeschaffung von Museen und Privatpersonen abgepreßt wurden, sind nach der Wende von ehemaligen Stasi-Mitarbeitern beiseitegeschafft worden und sollen nun über die alten Kanäle in den Westen verhökert werden. Als Schlüsselfigur vermutet die Kripo den in Düsseldorf ansässigen Kunsthändler Schrader. Als in Duisburg die Leiche eines in der DDR polizeilich gesuchten Mittelsmannes gefunden wird, ist das für die Ost-Kommissare ein willkommener Anlaß für eine Dienstreise in den Westen. Die Ermittlungen, die sie gemeinsam mit Schimanski und Thanner durchführen, verlaufen jedoch ergebnislos: Zum einen kann der ”Kunstfreund” belegen, daß seine DDR-Geschäfte völlig legal waren, und zum anderen gibt es keinen brauchbaren Hinweis darauf, daß er mit dem Mord zu tun hatte. Die vier Kommissare vermuten jedoch, daß Schrader - nachdem sich die Kripo für ihn interessiert hat - ein zu heißes Eisen für seine Hintermänner geworden ist. Sie werden sich nach neuen Abnehmern für die Gemälde umsehen müssen, nach Leuten mit Geld. Schimanski und Thanner beschließen, selbst diese Rolle zu spielen. Und so ziehen die beiden ”Lockvögel” - modisch getarnt - im Grand Hotel ”Unter den Linden” ein. Die Angebote, ein- und zweideutiger Art, lassen nicht lange auf sich warten.