Entweder Broder - Die Deutschland-Safari! - Von Allah bis Osama (Teil 2) Von Allah bis Osama
mit Henryk M. Broder und Hamed Abdel-Samad
„Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert", sagt Henryk. In Berlin geht er der Gutmenschen-Schickeria Deutschlands gehörig auf die Nerven. Die feiern das fünfjährige Bestehen des „Denkmals für die ermordeten Juden in Europa" - und sich selbst gleich mit. Hamed ist Henryks Auftritt derart peinlich, dass er ihm strikt seine Gefolgschaft verweigert. Doch was ist eigentlich geschmackloser: Henryk als „wandelnde Stele" oder Bemerkungen der Festredner wie: „Es gibt Länder in Europa, die uns um dieses Denkmal beneiden"? Wie wichtig sind überhaupt Symbole und wofür stehen sie tatsächlich? „Bei uns baut man keine Denkmäler, bei uns baut man Paläste", meint Hamed ungerührt, und zeigt Henryk in Duisburg eine Moschee, die fast so prunkvoll ist wie ein osmanischer Palast. Kein Wunder - schließlich wurde der Prachtbau auch mit 3,2 Millionen Euro aus EU-Töpfen gefördert. Henryk und Hamed treffen auf rabiate Herren, die partout nicht mit ihnen sprechen wollen, dafür aber auf einen freundlichen Friseur, der zwar mit ihnen sprechen will, aber es nicht kann, weil er nur fließend Türkisch spricht. In Bayern erleben die beiden das andere Extrem - „besser als Yom Kippur und Ramadan zusammen", findet Henryk. Humor und Selbstironie sind der Schlüssel für erfolgreiche Integration, da sind sich beide einig. Aber darf Satire wirklich alles? Für Hamed eine sehr persönliche und schwierige Frage. Denn seiner Mutter in Ägypten ist beim Anblick der dänischen Mohammed-Karikaturen das Lachen vergangen. Kurt Westergaard, Zeichner derselben, dagegen nicht, und das, obwohl er am eigenen Leib erfahren hat, dass mit Islamisten nicht zu spaßen ist.