Polizeiruf 110 - Folge 89 - Das vergessene Labor 1984Marlies und Axel, Inhaber einer Altstoffhandlung, und Siegfried und Regina, die einen Trödelladen führen, gehen regelmäßig gemeinsam auf Diebestour. Mit dem Lastwagen der Altstoffhandlung brechen sie nachts in zeitweise unbewohnte Häuser ein und stehlen als vorgebliche Möbelpacker Teile der Hauseinrichtung. Auch bei Selma Sikorski und ihrer Schwägerin Ida gehen sie so vor, nur verlagern sie ihren Raubzug auf den helllichten Tag. Die Nachbarn wundern sich nur, dass die Sikorskis anscheinend ausziehen wollen. Beide Frauen kommen kurze Zeit später vorzeitig aus ihrem Urlaub zurück und alarmieren die Polizei. Nicht nur Möbel und Nippes sind gestohlen worden, sondern auch zwei große Kisten voller Chemikalien. Idas Mann war während der Zeit des Nationalsozialismus in der Spandauer Zitadelle im Gasschutzlaboratorium tätig und hatte zahlreiche Giftstoffe nach Ende des Krieges zu Hause eingelagert. Eine besondere Ampulle hatte er in eine Metallkapsel einschließen lassen. Es handelt sich um das konzentrierte Nervengift Soman, das in kleinster Menge eingeatmet innerhalb kurzer Zeit zum Tod führt. Mit einer Ampulle könnte eine Kleinstadt ausgelöscht werden. Die Ermittler beruhigt nur, dass Soman erst ab 20 °C verdampft und die Wirkung im kühlen Herbst nur lokal wäre. Die Polizei warnt die Bevölkerung per Lautsprecherdurchsage vor dem Gift und bittet um Mithilfe. Axel hat beide Kisten unterdessen auf eine Müllkippe gefahren, weil sie Marlies im Keller im Weg standen. Er weiß nicht, dass Sohn Olaf heimlich in die Kisten geschaut und die Kapsel mit der Soman-Ampulle entwendet hat. Er glaubt, er habe eine Kapsel mit Nitroglycerin vor sich. Die Kapsel versteckt der tierliebe Junge in seinem Taubenschlag, wo er sich häufig aufhält. Zu seinen Eltern hat er ein gespaltenes Verhältnis, da er ihre Trinkabende mit Siegfried und Regina abstoßend findet.