Fuer Allah und Vaterland - Neue Moscheen in DeutschlandUnverstaendnis und Streit begleiten die meisten Moscheebauplaene in deutschen Staedten. Rund 3,4 Millionen Muslime leben hier, doch fuer ihre gemeinsamen Gebete gab es in der Vergangenheit oft nur Keller oder Hinterhoefe. Jetzt werden Prachtbauten geplant, neue Grossmoscheen für die gesamte Republik. Der groesste Bauherr ist der tuerkische Verein DITIB, der vom tuerkischen Staat verwaltet wird. Der Verein ist die groesste deutsche Muslimorganisation und vereint bundesweit über 880 Ortsgemeinden. Er untersteht der tuerkischen Regierung in Ankara und plant in Deutschland bis zu 100 repraesentative Moscheen. Ihren Gemeindemitgliedern bietet DITIB Religion, soziale Kontakte, Sport, Nachhilfeunterricht - und Imame aus der Tuerkei, die von der Regierung in Ankara bezahlt werden. Der Chef der DITIB Deutschland ist gleichzeitig der tuerkische Botschaftsrat für religioese Fragen. Religion und Staat liegen bei DITIB also dicht beieinander, fuer deutsche Verhaeltnisse zu dicht, behaupten Kritiker. Der Verein hat den groessten Stimmenanteil in der Islamkonferenz in Berlin und damit entsprechenden Einfluss auf die Zukunft des Islam in Deutschland. Die tuerkische Regierung auch? Versucht Ankara mit Hilfe von DITIB politischen Einfluss in Berlin und damit in der Europaeischen Union zu gewinnen? In der Tuerkei galt die Trennung zwischen Religion und Staat ueber Jahrzehnte als wichtigstes Element der Verfassung. Aber seit der Regierungsuebernahme der stark religioesen AKP wackelt der tuerkische Laizismus und droht aufzuweichen. Wird es also gelingen einen unabhaengigen deutschen Islam zu entwickeln, am Grundgesetz orientiert, gesetzeskonform, staatsfern und integriert in die Landschaft der deutschen Religionsgemeinschaften? Der Film zeichnet die wichtigsten Fragen und Debatten nach, die sich am Bau der neuen repraesentativen Moscheen entfachen.