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Sich die Zukunft selber drucken - und dann gleich umarmen. Die drupa 2020 geht in die heiße Planungsphase.

Früher war der Buchdruck mit viel Geduld verbunden: Jede einzelne Seite musste in mühevoller Arbeit gesetzt werden. Erst dann konnten die Buchstaben aufs Papier gebracht werden. Moderne Digitaldruckmaschinen verzichten auf Druckplatten. Sie schießen die Farbe förmlich aufs Papier und bieten eine ungeahnte Flexibilität.

Noch vor wenigen Jahren war eine Büste ein kunstvolles Denkmal für König, Kaiser, Königin, meist aus edlem Stein und nur für fürstliche Preisen zu haben. Es war einmal. Dank futuristischer, dreidimensionaler Abtast- und Drucktechnologie kann jetzt auch Lieschen Müller ein Oberkörper-Bildnis von sich aufstellen - oder - was soll der Geiz? - gleich eine Ganz-Körper-Statue.

Deutschland produzierte im vergangenen Jahr 43 Millionen Tonnen Stahl und ist damit der siebtgrößte Stahlerzeuger weltweit. Der Arbeitsschutz der 3,5 Millionen Beschäftigten spielt dabei in der Branche eine große Rolle. Was heute selbstverständlich scheint, ist Resultat eines jahrzehntelangen Entwicklungsprozesses, der nun auch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung ist. Nina Kleinöder wurde für ihre Forschung zu der Unfallentwicklung in der Eisen- und Stahlindustrie nun mit dem drupa-Preis ausgezeichnet.

Vier Jahre können viel verändern, nicht nur in der Politik. In der Druckindustrie hat die zunehmend digitale Produktion zu großen Umbrüchen geführt, zwischen den Jahren 2000 und 2011 schlossen allein in Deutschland 3900 Betriebe mit insgesamt 61.000 Beschäftigten, in den USA wurden im selben Zeitraum 7700 Druckereien dicht gemacht. Da überraschen die guten Ergebnisse und vielen Abschlüsse der Aussteller auf der drupa 2012 dann doch - die deutlich geschrumpfte Anzahl an Besuchern war offensichtlich kaufkräftig.

Ob’s die eigene Familiengeschichte ist oder die Doktorarbeit, ob’s das vielbeachtete politische Manifest ist oder ein Roman mit Bestsellerqualitäten, jedes Buch muss trotz aller digitalen Veränderungen erstmal gedruckt werden - sonst ist es nur eine Datei oder nur ein eBook. Wie schnell so ein Werk inzwischen allerdings von Bits und Bytes zu einem fertigen Buch werden kann, dürfte überraschen. Zum kleinen Preis können inzwischen auch Kleinstauflagen gedruckt werden. Auf der Druck- und Medienmesse drupa in Düsseldorf hat es ein Autor getestet. In vier Minuten hatte er sein allererstes Exemplar in den Händen.

Auf der drupa in Düsseldorf wird eine Innovation vorgestellt, die nicht nur in der Produktion günstig ist, sondern sich auch noch gut anhört! Musikboxen aus Papier. Der gedruckte Papierlautsprecher wird, wie jeder andere auch, an einen Audioverstärker angeschlossen. Er ist überraschend laut, klingt gut und ist robust.

Gedrucktes war zwar schon beinahe abgeschrieben, aber egal welches Medium sich dem Bedruckten in den Weg stellt musste sich bisher eher anpassen. So auch das Social Media, welches nun die so genannte Web-to-print Solution anbietet. Dahinter verbirgt sich ein Service, der aus digitalen Inhalten ein wirkliches, gedrucktes Produkt entstehen lässt. Die Druckindustrie gilt außerdem als Hoffnungsträger bei Rohstoff und Energieproblemen. Was es damit auf sich hat, zeigt unser Beitrag.

Gibt es ein Zuviel an Solidarität? Mancher Steuerzahler würde mit Blick auf den Länderfinanzausgleich schnell bejahen. Die überforderte Fachkraft im Büro sagt eher nein, wenn die Kollegen sich die Rosinen herauspicken bei der Aufgabenverteilung. Wie bekommt man Menschen dazu, im richtigen Maße solidarisch zu sein? Eine Antwort gibt Dr. des. Ulf Tranow, der jetzt für seine Dissertation zum Thema „Solidarität und soziologische Analyse“ mit dem „drupa Preis 2011“ ausgezeichnet wurde.

Mit ihrer Arbeit über die Selbstvermarktung Düsseldorfer Künstler des 19. Jahrhunderts konnte die diesjährige Preisträgerin den drupa-Preis für sich sichern. Wir haben die diesjährige Preisträgerin bei der Verleihung getroffen.