1978 - Szenen aus einer Hauptstadt - Ost Berlin
Die Regierung der DDR hat den östlichen Torso zur Hauptstadt des anderen deutschen Staates gemacht, baute ein neues Stadtzentrum und neue Wahr-zeichen einer - wie sie meint - besseren deutsche Zukunft. 'Szenen einer Haupt-stadt' ist kein Leitfaden für den eiligen Berlin-Besucher, der kaum einen Blick hinter die Fassaden der neuen Zeit wirft. ZDF-Korrespondent Dirk Sager und Kameramann Klaus Kuschke sind auf der Suche nach dem Lebensgefühl der Menschen, die in Ost-Berlin leben.
Der Film zeigt, was neu entstanden ist, aber er verweilt länger bei dem, was geblieben ist, die Arbeiterbezirke am Prenzlauer Berg, die Vorstadt Pankow mit ihrem Wochenmarkt, die Angler an der Spree. Arbeiter kommen zu Wort, die von ihrem Alltag erzählen, und DDR-Schriftsteller, die in dieser Stadt aufwuchsen und in deren Büchern man von Wunden liest, die viele Ost-Berliner mehr oder weniger verborgen mit sich herumtragen. Taxifahrer und Kneipenwirt, die viel zitierten Berliner Originale, es gibt sie noch, und manches andere Merkmal ist vielleicht unverfälschter und berlinischer, als man es im Westteil der Stadt findet. 'Szenen einer Hauptstadt' - das ist Ost-Berlin, gesehen mit den Augen derjenigen, die als Bürger der Bundesrepublik hier vier Jahre gelebt und gearbeitet haben.