Der "KolumbusEffekt"1491: Amerika ist ein Kontinent mit unendlich scheinenden Ressourcen: 30 Millionen Bisons, endlose Waeldern und fischreiche Fluesse. Doch Amerika ist nicht nur wild und urtuemlich. Hier leben viele Millionen Menschen in komplexen gesellschaftlichen Systemen, wenn auch voneinander getrennt, gar isoliert. Sie alle leben von domestizierten Pflanzen und Tieren, die dem Rest der Welt unbekannt sind. Europa im selben Jahr sieht ganz anders aus. Die gleiche Anzahl Menschen lebt hier auf einem Zehntel des Landes. Europas Waelder sind abgeholzt, die Fluesse sind leer gefischt und verschmutzt. Die Staedte wachsen und mit ihnen der Wettbewerb. Europa geraet an seine Grenzen. Am 12. Oktober 1492 landet Kolumbus an der Kueste Amerikas. Ihm folgen Unzaehlige. Ueber 90 Prozent der indianischen Bevoelkerung stirbt nun an eingeschleppten Mikroben. Die Siedler holzen die Waelder ab, fischen die Gewaesser leer und bringen ihre Tiere mit in die Neue Welt. Schweine, Pferde, Kuehe, Schafe und Bienen erobern den Kontinent. Die Pflanzen aus Europa gedeihen ueberall in Amerika. Im 18. Jahrhundert hat der "KolumbusEffekt" seine volle Wirkung entfaltet. Doch der sogenannte "ColumbianExchange" geht nicht nur in eine Richtung. Zwar schaffen nur wenige Pflanzen den Weg nach Europa, aber Mais und Kartoffeln werden in der Alten Welt die Landwirtschaft revolutionieren und zu einer Bevoelkerungsexplosion fuehren. Als die Europaeer Segel setzten, waren ihre Motive oekonomischer, politischer und religioeser Art. Aber das wahre Erbe von Kolumbus ist ein biologisches Vermaechtnis.... *****