Polizeiruf 110 - Folge 82 - Auskünfte In Blindenschrift 1983Auf einer Baustelle kommt es zu einem Unfall, als ein verbauter Podestbalken zerbricht und Teile des Gebäudes einstürzen und einen Arbeiter unter sich begraben. Oberleutnant Jürgen Hübner wird mit den Ermittlungen betraut. Es ist bereits das zweite Mal, dass auf einer Baustelle ein derartiger Unfall geschieht. Beim ersten Mal wurde Arbeiter Gernot Siebenkorn verletzt und verlor in der Folge sein Augenlicht. Ermittlungen ergeben, dass die Podestbalken das Betonwerk geprüft verlassen haben. Die Podestbalken, die verbaut worden sind, waren Fälschungen, deren Bewehrungsstücke zu kurz gegossen wurden. Woher die Fälschungen kamen, weiß keiner. Gernot hat einen Verdacht, ist jedoch nicht bereit, ihn offen auszusprechen, zu sehr ist er mit seiner eigenen Situation beschäftigt. Mithilfe der ebenfalls blinden Anna Möller lernt er, sein Leben neu zu meistern. Er beginnt, wieder Gitarre zu spielen, und lernt auf einer Maschine Blindenschrift zu schreiben. Auch das Lesen der Blindenschrift eignet er sich langsam an. Zu den Besuchern in seinem Haus gehört neben Anna auch Erwin Kampe, der ein Materiallager gleich neben Gernots Wohnung leitet, aus dem auch die fehlerhaften Podestbalken geliefert wurden. Im Lager wird zwei Mal hintereinander eingebrochen. Unter anderem werden Sanitäreinrichtungen im Wert von mehr als 40.000 Mark gestohlen. Gernot hat immer mehr den Eindruck, dass Erwin schuldig ist, doch kann er seinen Freund nicht bei der Polizei anzeigen. Als anonym 1000 Mark an Gernot geschickt werden, spricht dessen Frau Marion Erwin an, ob er ein schlechtes Gewissen habe. Mit den Hinweis, jeder habe ein schlechtes Gewissen, versucht sich Erwin an Marion heranzumachen, doch weist sie ihn empört ab.